Standard-compliant engineering from single line to maintenance

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Schnellerer Netzausbau im Fokus

Effizienteres Engineering mit IEC 61850 und EB

Schneller nachhaltig – das ist die Herausforderung für den Energiesektor. Der Pariser Kongress der CIGRE 2022, die internationale Vereinigung für große elektrische Netze, hat eindrücklich gezeigt, dass der Netzausbau und die CO2-Neutralität bei allen Beteiligten im Fokus steht. Um das auch zeitnah zu erreichen ist ein Ziel klar definiert: die Digitalisierung muss weiter vorangetrieben werden. „Und genau hier kommt Engineering Base ins Spiel“, sagt Michaela Imbusch, Produktmanagerin bei AUCOTEC. „Mit unserer Software sind wir die Brücke von der Technik in die Leittechnik.“  Denn mit Engineering Base (EB) lässt sich der gesamte Workflow im Engineering für Umspannwerke abdecken, von der ersten Projektidee über Entwurfs- und Detailplanung bis zur Wartungsunterstützung im Betrieb.

Single Line: einmal für alle

So beginnt EB bereits beim Single-Line-Diagramm, dem wichtigen Ausgangsdokument, in dem die Geräte der Primärtechnik festgelegt werden. Bisher entwickeln die Expertinnen und Experten dieser Disziplin die Grafik in einem eigenen Tool und geben dann eine Geräteliste, manchmal auch ein DWG, an die Sekundärtechnik. Deren Fachleute müssen dann das SL-Diagramm noch einmal in EB aufbauen, wo dank Datenzentrierung ein intelligentes Modell der Gesamtanlage entsteht. „Die Doppelarbeit lässt sich leicht sparen, wenn auch die Primärtechnik EB nutzt. Gerade große Kunden fordern das, und die Plattform macht‘s erstmals möglich“, erklärt Michaela Imbusch. So können Sekundärtechniker viel schneller und vor allem nahtlos ihre Detailplanung beginnen, sobald das erste Gerät definiert ist, und nicht erst, wenn die Primärplanung fertig ist. 

Die DNA des Umspannwerks

Zudem sichert die Schnittstelle in EB zum Substation Configuration Tool (SCT) die konsequente Umsetzung der IEC-61850-Forderung nach einem herstellerneutralen Konfigurationswerkzeug auf SCL-Basis. Von der grafischen Eingabe der  Primärtechnik über das Modellieren abstrakter Funktionsknoten und Datenobjekte bis zur Verknüpfung von Anlagenmodell und Systemkomponenten generiert das SCT normkonform die zielsystemunabhängigen Konfigurationsdaten für Stationsleitsysteme.

Aus der Topologie, den  Intelligent Electronic Devices (IED) und dem Netzwerkplan kann das STC-Tool in EB außerdem ein SCD-File (Substation Configuration Description) formen. Dieses enthält alle Informationen über das Objektmodell der Anlage – es ist die DNA des Umspannwerks.

 „Gerade die IEC 61850 ist zurzeit ein Topthema, welches den Energieverteilern auf den Nägeln brennt. EBs Umsetzung dieser Norm hat schon zahlreiche Interessenten überzeugt“, erklärt die Produktmanagerin. „Denn die Software ist schon heute in der Lage, ein vollständiges Modell nach IEC 61850 aufzubauen.“  So ermöglicht EB durchgängiges Systemengineering mit zukunftssicherer Archivierung der wertvollen Daten im genormten Format.

Ein Leben lang aktuell

Ein weiteres Thema ist EBs Fähigkeit, als Single Source of Truth für alle Projektbeteiligten die Daten zu einem kompletten Anlagenzwilling zusammenzubringen und dort stets aktuell zu halten. Das ermöglicht Planern wie Betreibern, das enorm steigende Projektvolumen im Energie-Sektor zu meistern. Bis hin zur Schutz- und Leittechnik haben alle Disziplinen Zugriff auf das Datenmodell, jede spezifische Ergänzung oder Änderung ist sofort für alle sicht- und bearbeitbar. „Konsistente Aktualität entsteht ohne Warten, Abstimmen oder manuelles Übertragen samt damit verbundener Aufwände und Fehler“, sagt Imbusch. Als Zentrum allen Anlagenwissens ist EB auch wertvoll für die Wartung. Dank einfacher Rückspielmöglichkeiten von Änderungsdaten an EB – zum Beispiel per mobilem Gerät und Webservice jederzeit von überall – lässt sich dieser Wert über das gesamte Anlagenleben erhalten. 

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